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Shepherd's Monument

 © wikipedia:Elephantwood

 © wikipedia:Naggie34


Auf dem englischen Landgut Shugborough in der Nähe von Wolverhampton steht ein Denkmal, welches 1750 errichtet wurde.

Hierauf ist ein Relief mit einer Buchstabeninschrift angebracht.



Es handelt sich hierbei um ein Mahnmal, dass Thomas Anson seinem Bruder, Admiral George Anson setzte, der am 12.05.1748 zum höchsten Admiral der englischen Marine gekürt wurde. Das Denkmal drückt das Unbehagen Thomas gegenüber seinem Bruder aus. Admiral Anson umschiffte am 18.09.1740 Kap Hoorn und brannte die Stadt Payta in Peru nieder.

Die entschlüsselten Inschriften lauten:

In der Himmelsgegend meiner Göttin verbrennt am Ende die Sonne mit Gewalt die Flügel auf dem Weg.

Auch im Wasser findest du mich. (die Gewalt)



Wenn jeder Punkt für zwei fehlende Buchstaben steht, dann ergibt sich folgender sinnvoller Satz:

Ora Uro Ora Sol Vim Ala Via

Übersetzung: In der Himmelsgegend verbrennt am Ende die Sonne mit Gewalt die Flügel (auf dem) Weg ….

Das letzte V ist kein Buchstabe, sondern ein Pfeil, der den Lesehinweis auf den darunter stehenden Buchstaben M = “mea” gibt. Links von “mea” ist der Buchstabe D = “Dea” zu lesen.

Somit ergibt sich eine Leserichtung im rechtsläufigen Kreis, die dem Lauf der Sonne entspricht.


Komplette Entschlüsselung:

In der Himmelsgegend meiner Göttin verbrennt am Ende die Sonne mit Gewalt die Flügel auf dem Weg.


Der Text beruht auf der mythische Sage von Dädalus und Ikarus.

Dädalus war ein großer Erfinder seiner Zeit. Er baute auch das Labyrinth, in welchem der gefürchtete Minotaurus, halb Mensch, halb Stier, gefangen gehalten wurde. Dem König Minos war die Angelegenheit sehr peinlich, denn dieses Mischwesen hatte seine Frau gemeinsam mit einem weißen Stier gezeugt. Um die Geschichte zu verheimlichen, wurde der eingeweihte Dädalus nach dem Bau des Labyrinths in einen Turm gesperrt. Später wird er Theseus helfen den Stier zu besiegen, indem er Ariadne den entscheidenden Hinweis gibt, einen Faden als Wegweiser zu benutzen, um aus dem Labyrinth wieder herauszufinden.

Zur Flucht aus dem Turm baute Dädalus sich und seinem Sohn Ikarus Flügel. Mit Hilfe von Stangen, Wachs und Federn gelang es ihnen, sich in die Luft zu erheben. Ikarus bekam den väterlichen Rat, sich weder der heißen Sonne noch dem feuchten Wasser zu nähern, da sich dann das Wachs auflösen würde. Ikarus aber konnte der Versuchung nicht widerstehen und flog der Sonne entgegen. Er stürzte im Ikarischen Meer ab und wurde auf einer Insel begraben. Der untröstliche Vater gab dieser Insel den Namen Ikaria. Die Geschichte wurde bereits in der Antike als Mahnung aufgefasst, gemäß dem Sprichwort: 'Hochmut kommt vor dem Fall'.

Somit zeigt sich, dass auf dem Denkmal keine Schafhirten zu sehen sind, sondern Ikarus und Dädalus , die ihre Stangen in der Hand halten, von denen sich die Federn lösten, in Begleitung zweier Engel.


Zu sehen ist eine weitere Inschrift, die sich zwischen den Händen von Dädalus und Ikarus befindet. Hierbei handelt es sich um einen lateinischen Spruch, der häufig auf Gemälden auftaucht:

ET IN ARCADIA EGO

Wörtlich übersetzt: Auch in Arkadien ich.

Somit würde ein Verb fehlen.


Die Hände sind grob spiegelbildlich dargestellt. Der untere Strich des R wird mit einem Daumen abgedeckt. Spiegeln wir den Restbuchstaben, erhalten wir ein q. Wenn nun zusätzlich noch der Buchstabe C der Veränderung der Daumen von Rechtsneigung in Aufstellung folgt, dann ändert er sich in den Buchstaben U. Somit erhalten wir ein neues Wort = AQUA.

Damit ändert sich der Spruch in: ET IN AQUA DIA(-eta) EGO = Auch im Wasser Aufenthaltsort ich.

Oder freier übersetzt: Auch im Wasser findest du mich.

Dies ist ein weiterer Hinweis auf den Flug von Ikarus. Denn Dädalus hatte seinen Sohn nicht nur vor der Sonne, sondern auch vor der Feuchtigkeit des Wassers gewarnt. Das Wachs der Flügel hätte dem Wasser nicht standgehalten.


Tauschen wir beim Wort ARCADIA den Buchstaben R, auf den der Daumen weist, mit dem Buchstaben D, dann erhalten wir den Text AD CARIA = Bis zu Caria. Dies ist ein Hinweis auf die Insel I-karia. Bis hierher bewältigte Ikarus seinen Flug, dann stürzte er ab.


Betrachtet man arcadia als mehrdeutigen Hinweis auf

ara = Altar

arare = verbrennen

casia = Zimt

diva = Göttin

dann zeigt sich hier die Phoenixgeschichte. Denn ein Phoenix, der ein Ei legt, sich mit Zimt und Myrrhe am Altar verbrennt und aus seiner Asche wiederaufersteht, muss demnach ein weiblicher Vogel, also eine Göttin sein.


Somit ergibt sich für die Worte Et in arcadia ego die Übersetzung:

Und tatsächlich verbrennt auf dem Altar des Phoenix unser Ego (Ichbezogenheit, Hochmut etc).

Eine Thematik, die immer wieder aufgegriffen wird und auf das Hauptthema der Nächstenliebe und des Elysion verweist. Auch ersichtlich bei dem Lied 'Freude schöner Götterfunken, Tochter des Elysium'.


© wikipedia © wikipedia

Oberhalb des Denkmals sind zwei Köpfe eingearbeitet. Ein Kopf weist Hörner auf und steht vermutlich für den Teufel, das zweite Gesicht steckt die Zunge heraus.

Dies ist eine Darstellung, die wir von vielen anderen Gesichtern, wie z.B. das der Medusa oder Einstein kennen. Die Abtrennung des Kopfes mit der herausgestreckten Zunge ist ein Symbol für die Abspaltung des eigenen Ego und passt somit hervorragend zur Gesamtdarstellung des Monuments.

Damit werden in diesen beiden Gesichtern die Gegensätze zweier Menschen dargestellt. Der eine hat sich von seinem Ego befreit (Zungengesicht), der andere ist mit diesem noch behaftet (Teufelsgesicht). Ich erkenne in den beiden Kopfdarstellungen Admiral Anson in der Gestalt eines Teufels, sowie seinen Bruder Thomas als geläuterten, vom Ego befreiten Menschen, mit der herausgestreckten Zunge. Da Thomas Anson als Amateur-Architekt tätig war, zeigt sich hierin auch seine persönliche Verbundenheit zu dem Erfinder und Architekten Dädalus.



Interessanterweise ergeben auch die fehlenden Buchstaben zwischen der Buchstabenfolge einen Satz.

Ora Uro Ora Sol Vim Ala Via

Dea Mea

RARO RA OLIM LAIA

EA EA

Nun kommt wieder der letzte, scheinbar überflüssige Buchstabe der Zeile, das V ins Spiel. Wenn dieses V an den Buchstaben I des Wortes LAIA unmittelbar angesetzt wird, ergibt sich folgender Text:

RARO RA OLIM LANA

EA EA

Übersetzung:

Selten hatte der Sonnengott (RA) vor langer Zeit einen Wollfaden. Ea, ea.

Ea ist ein Wassergott der babylonischen Religion, dem schwarze Stiere geopfert wurden.


In dieser versteckten Zeile zeigt sich die wahre Bedeutung des Monuments. Thomas Anson gedenkt hiermit der vielen dunkelhäutigen Menschen in Peru, die durch seinen Bruder, den 'Wassergott', den Tod fanden. Den vielen Menschen, denen in dieser schweren Stunde kein Ariadnefaden gereicht wurde, der sie hätte retten können.


Der gedrehte Ariadnefaden ist übergroß dargestellt und umrahmt die gesamte Szenerie.


Permalink shepherd_s_monument.txt · Last modified: 2017-04-03 01:01 (external edit)

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