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Maria

Die Sixtinische Madonna von Raffael aus dem Jahr 1512/1513, eine der bekanntesten Mariendarstellungen © public domain

Maria (Mariam: griechisch Μαριάμ, hebräisch מרים; auch: Maria von Nazaret) ist die im Neuen Testament genannte Mutter des Jesus von Nazaret. Sie lebte nach Mk 1,9 EU mit ihrem Mann Josef und weiteren Angehörigen in der Kleinstadt Nazaret in Galiläa. Maria wird im Christentum als Mutter Jesu Christi besonders verehrt und ist auch im Koran als jungfräuliche Mutter Jesu erwähnt. Außerhalb der neutestamentlichen Quellen ist über die Eltern Jesu historisch nichts überliefert, da nach herrschender Meinung der Forschung alle späteren Quellen vom Neuen Testament abhängig sind. Ihre Existenz und die Namen Maria und Josef werden dennoch von der überwiegenden Mehrheit der Historiker als authentisch angesehen.

Soweit die Erklärung im öffentlichen Wikipedia.

In der einleitenden Erklärung wird nicht erwähnt, dass Maria im Gebet häufig als Muttergottes angesprochen wird. Ich gebe zu, auch ich benutzte diese Bezeichnung bis vor drei Jahren, ohne über ihren Inhalt nachzudenken. Warum wird Maria als Mutter Gottes erklärt, wenn sie doch eigentlich die Mutter von Jesus ist? Dies könnte man sich mit der Dreieinigkeit Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist erklären. In Wirklichkeit steckt dahinter aber eine große geschichtshistorische Auseinandersetzung. Der Kampf um diese Bezeichnung liest sich wie ein Krimi.

Im 3. Jahrhundert geriet das römische Imperium an derart vielen Grenzbereichen unter Druck, dass ein neues Machtsystem notwendig wurde. Das Reich erhielt eine Gliederung mit vier verschiedenen Herrschern, die einen kaiserlichen Status innehatten, den Thron aber nicht mehr ererben mussten.

Ab 306 n.Chr. regierte Kaiser Konstantin das westliche römische Reich. Ging es ihm nur um die Alleinherrschaft, oder wirklich um eine religiöse Überzeugung? Ich bin mir unschlüssig. Sicher ist, dass er die Alleinherrschaft erreichte. Hierzu nutzte er strategische Schachzüge.

Mosaiken in der Hagia Sophia, Szene: Maria als Stadtheilige Istanbuls, Detail: Kaiser Konstantin der Große mit dem Stadtmodell © public domain

Das Christentum stellte zu dieser Zeit nur eine religiöse Minderheit dar. Interessant für Konstantin war der Monotheismus, der Glaube an den einen Gott, der im völligen Gegensatz zu dem religiösen Denken der Römer, der Vielgötterei stand. Im Hinblick auf die Möglichkeit, dieses religiöse Denken - wie im Himmel, so soll es auch auf Erden nur einen Herrscher geben - auf seinen Machtanspruch zu übertragen, verbündete er sich mit dem damaligen östlichen Kaiser des römischen Reiches und verfasste 313 die Mailänder Vereinbarung. Diese Vereinbarung besagte, dass ab sofort Religionsfreiheit im ganzen Reich galt. Somit durften auch die Christen nicht mehr verfolgt werden. Konstantin führte ausserdem den Tag der Sonne, den arbeitsfreien Sonntag ein. Er stärkte das Christentum, unterband aber keinerlei Religion, sodass neben dem Christentum auch weiterhin alle anderen nicht christlichen Götter verehrt wurden.

324 n. Chr. hatte er sein Ziel erreicht. Man ernannte Konstantin den Großen zum Alleinherrscher des römischen Imperiums.

Im Mai 325 berief er das erste ökumenische Konzil, das Konzil von Nicäa ein. Hier sollte die Frage geklärt werden, ob Jesus aus dem Wesen Gottes, oder aus dem 'Nichts' entstanden sei. Diese für uns heute eigentümliche Frage klärt sich, wenn man berücksichtigt, dass in den alten Mythologien das 'Nichts' z.B. in Griechenland als 'Nyx' bezeichnet wurde. Dies war das Noch-Nicht, die Materie, die Gott zur Verfügung stand, um die Welt und alle Lebewesen zu erschaffen. Man entschied sich auf diesem Konzil für einen Kompromiss. Jesus wurde ab sofort als homoousios, als wesenseins oder wesensgleich mit Gott bezeichnet.

Im Juni/ Juli 431 n. Chr. fand das 3. Konzil, in der kleinasiatischen Stadt Ephesos statt. Es wurde von dem oströmischen Kaiser Theodosius II. einberufen. Anwesend waren rund 250 Geistliche. Diskutiert wurde, ob Maria als Gottesgebärerin, oder nur als Christusgebärerin bezeichnet werden durfte.

Kybele, römisch, um 50 n. Chr., J. Paul Getty Museum, Malibu © Marshall Astor

Auch diesem Problem ging wieder etwas Wichtiges voraus. Wie alle neuen Religionen wurde auch das Christentum in bereits bekannte mythologische Geschichten, Feiertage und Götterverehrungen eingebaut. Eine der wichtigsten weiblichen Göttinnen der Antike, war Kybele. Diese, ursprünglich aus Kleinasien stammende Muttergöttin, hatte in Rom und Griechenland einen sehr hohen Stellenwert. Kein Haus wurde bezogen, in dem nicht die Kybele-Statue voran über die Schwelle getragen worden war. Kaiser Theodosius, der sehr bemüht war die Kulte der heidnischen Götter abzuschaffen, hatte nicht mit der großen Empörung des Volkes gerechnet. Hinter dem Kult der Kybele steht unsere Auferstehungsgeschichte, die wir mit dem Osterfest feiern. Man muss sich nur die Empörung vorstellen, wenn die katholische Kirche versuchen würde, das Osterfest abzuschaffen. Ähnlich erging es nun Theodosius. Er musste eine Lösung für dieses Problem finden. Diese leitete er mit dem 3. Konzil ein.

Aus Kybele, lateinisch:

  • MATER IDEA = Große Mutter vom Berge Ida wurde
  • MAxxRxIxxA = Maria

Da Kybele im Osten als Große Göttermutter verehrt wurde, war die Assyrische Kirche der Meinung, dass Maria auch als Gottesgebärerin zu bezeichnen sei. Wen verwundert es da, dass ihre Vertreter von bewaffneten Mönchen an der Teilnahme des 3. Konzils gehindert wurden. Dies führte zur Abspaltung der Assyrischen Kirche des Ostens von der römischen Kirche.

Als Kaiser Theodosius die Manipulation bekannt wurde, blieb ihm nichts anderes übrig, als den Beschluss nicht anzuerkennen. Erst zwei Jahre später, im Jahre 433, kam man endlich zu dem Ergebnis, in Anlehnung an die Bedeutung Kybeles, Maria als Gottesgebärerin, als die Mutter Gottes zu bestätigen.


Muttergöttin

Kybele

Kybele (griech. Κυβέλη, die Große Göttermutter (Megále Meter) vom Berg Ida; lat. Mater Deum Magna Ideae, kurz Mater Idea) ist eine Göttin, die zusammen mit ihrem Geliebten Attis ursprünglich in Phrygien (Kleinasien) und später in Griechenland; Thrakien und Rom verehrt wurde. Der Kybele- und Attiskult war bis in die Spätantike – ähnlich wie der Mithraskult – ein im ganzen römischen Reich verbreiteter Mysterienkult.

Hinter Kybele steht eine Schöpfungsgeschichte, die sich in allen Kulturen wiederfindet. Durch verschiedene Versionen zieht sich ein roter Faden. Zeus verliert im Schlaf auf dem Berg Ida seinen Samen und zeugt damit zunächst ein Zwitterwesen. In diesem Fall heisst es Agdistis. Agdistis sieht aber so furchterregend aus, dass die Götter Angst haben, er könne sich vermehren. Aus diesem Grunde entmannen sie ihn. Zurück bleibt der weibliche Körper, der von nun an Kybele genannt wird. Aus den abgeschlagenen männlichen Geschlechtsteilen entsteht Attis.

Kybele und Attis, die nun die Dualität, die gegensätzliche Zweisamkeit bilden, die zuvor eine Einheit war, streifen gemeinsam glücklich durch die Wälder. Als Attis sich in eine Königstochter verliebt und diese heiratet, verflucht die vor Eifersucht rasende Kybele die Hochzeitsgesellschaft. Leider wird auch Attis mit diesem Fluch belegt. Er entmannt sich unter einer Pinie und verblutet. Kybele fleht Zeus an, Attis wieder zum Leben zu erwecken. Dieser verneint, gesteht ihr aber zu, den Leichnam nicht verwesen zu lassen. Daraufhin legt Kybele Attis in eine Höhle, rollt einen Stein davor und lässt ihn von ihren Eunuchen-Priestern bewachen. Sie feiert jährlich zum Frühlingsanfang ein Beweinungsfest. Dem Tag des Blutes folgen die drei Freudentage. Hierbei ziehen Priester singend und tanzend durch die Straßen. Sie peitschen sich aus, verletzen ihre Haut und bringen somit ein Blutopfer. In Erinnerung an Attis Tod wird eine mit Musikinstrumenten behangene Pinie bei der Prozession mitgeführt.

Im Bereich um Ankara und im römischen Reich wurde Kybele auch in Form eines Kometen verehrt (siehe hierzu auch die Rubrik Jesus: 24. Dezember).

Wie sehr diese Geschichte an unser Oster- und Weihnachtsfest erinnert, ist erstaunlich, denn der Kybele-Kult war vorsichtigen Schätzungen nach bereits 7000 v. Chr. bekannt.


Hathor

Büste von Hathor - Luxor-Museum, Luxor, Ägypten © Fotografie von Agon S. Buchholz Hathor dargestellt als Kuh © Jeff Dahl

Hathor ist eine Göttin in der ägyptischen Mythologie. In ihren Anfängen nahm sie noch den Rang einer Lokalgöttin ein und fungierte dort in ihrer kuhgestaltigen Erscheinungsform. Im weiteren Verlauf stieg Hathor zur Himmelsgöttin des Westens auf und wurde zu einer allumfassenden Muttergottheit. Sie war aber auch Totengöttin und Göttin der Liebe, des Friedens, der Schönheit, des Tanzes, der Kunst und der Musik.

Sie wird auch als Mutter der Sonne bezeichnet und war vor Anbeginn der Welt da:

“Ich bin deine Mutter, die deine Gliedmaßen formte und deine Schönheiten schuf.”


Göttin Neith © Jeff Dahl

Neith

Neith (ägyptisch: die Schreckliche) war eine Göttin in der Mythologie des Alten Ägypten. Sie ist eine der ältesten bezeugten Göttinnen und wurde im Laufe der ägyptischen Geschichte als Kriegsgöttin, Schöpfergöttin, Muttergöttin, Göttin von Unterägypten und Totengöttin verehrt.

Sie gilt als Mutter des Sonnengottes Re und erfand die Webkunst. In Griechenland wurde sie als Athena verehrt.


Uto/ Wadjet

Eine Altägyptische Schlangengöttin, die mit ihrem Bezug zum Feuer den menschlichen Körper vor der Zerstörung bewahren soll.

Permalink maria.txt · Last modified: 2017-04-03 01:01 (external edit)

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